Tja, manchmal liegen Freud und Leid doch sehr nah beieinander. Wir waren am 21.07. mit den beiden Jungs zur Herzuntersuchung. Ich bin eigentlich nicht davon ausgegangen, dass einer der beiden irgendwas hat, aber da Heinzis Mutter eine Aortenstenose hat, war ein gewisses Restrisiko da. Aber das wunderbare Ergebnis des Herzultraschalls war ein Herz 0 bei beiden.
Wir sind dann beschwingt in Urlaub gefahren und hatten dann am 17.08. unseren Termin zur HD-Untersuchung mit beiden und für die Spondylose-Untersuchung mit Heinz. Diego ist mit 15 Monaten noch zu jung für ein sinnvolles Ergebnis. Hier war ich bei Diego gespannt, was rauskommt, da Diegos Mutter eine C-Hüfte hat. Natürlich hatten wir nicht gleich ein offizielles Ergebnis vom BK, weil die Auswertung immer etwas dauert, aber der Röntgenarzt, bei dem wir waren, ist sehr erfahren und meist passen seine Einschätzungen bis auf Kleinigkeiten „hinterm Komma“. Er war von Diegos Hüften richtiggehend begeistert. Hier entscheidet seiner Meinung nach nur der Norberg-Winkel, ob es eine A- oder B-Hüfte wird. Vom Rest her ist es seiner Einschätzung nach eine A-Hüfte.Das offizielle Ergebnis, das letzte Woche dann kam, bescheinigt Diego eine A1-Hüfte, also HD-frei.
Von Heinzis Rücken war er auch total begeistert und meinte, das sei sein Highlight der Woche, weil einen solchen Rücken sieht man nicht alle Tage. Auch das machte mich froh. Und die offizielle Auswertung lautet dann auch Spondylose 0. Tja, aber von Heinzis Hüften kann man das leider nicht sagen. Seine rechte Hüfte ist relativ gut (laut Einschätzung des Röntgenarztes im B-Bereich), aber die linke Hüfte geht eher Richtung D… Der Gelenkkopf und die Gelenkpfanne sind zwar komplett ausgebildet, aber sie passen nicht richtig zusammen, also „schlockert“ der Gelenkkopf quasi in der Pfanne. Es sind am vorderen Pfannenrand auch schon Veränderungen in der Knochenstruktur zu erkennen, ebenso am Oberschenkelhals – und er ist erst zweieinviertel Jahre alt. Das offizielle Ergebnis lautet dann auch D1.
Tja, das hat mich irgendwie geschockt. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet, da es in seiner Verwandtschaft auch keinen gibt, der eine wirklich schlechte Hüfte hat (für alle, die die Einordnung nicht kennen: A1/A2 -> HD-Frei, B1/B2 -> Übergangsform, C1/C2 -> leichte HD, D1/D2 – mittelschwere HD, E1/E2 -> schwere HD). Ich hab in den ersten Tagen von „Dann ist das halt so“ über „Oh man, das ist so ungerecht“ bis „Was soll’s, wir kriegen das schon hin“ alles durch. Die erste Empfehlung des Röntgenarztes ging in die Richtung, Schutzdienst sollte er gar nicht mehr machen. Das ist die Hölle für Heinz, er liebt den Schutzdienst heiß und innig, sollte Anfang Oktober die ZTP machen und ist meiner Meinung nach so RICHTIG gut. Der Arzt hat es dann etwas relativiert und meinte, ohne den Gedanken aber komplett auszuformulieren, dass es für den Hund vermutlich schöner ist, wenn er vielleicht nicht so alt wird (ja, an HD stirbt man nicht, aber er dachte dabei daran, dass evtl. die Schmerzen irgendwann auftauchen und man sich dann überlegen muss, was man tut), aber dafür ein Hundeleben voller Spaß hat.
Ich hab dann hin und her überlegt und kam zu dem Ergebnis, dass wir zwar im Großen und Ganzen die VPG-Übungen weiter trainieren, aber Sprünge halt höchstens über 50 cm Hürde und die A-Wand ganz flach, so dass er drüber krabbelt, und nicht springt. Zum Glück haben wir das bisher noch gar nicht gemacht, so dass ich das mit ihm dann gleich so üben kann. Im Schutzdienst muss ich mit unseren Figuranten sprechen. Da denk ich mir, wenn wir die Belastungsphase weg lassen, schauen, dass der Figurant mit Hund am Arm immer eher in der Rückwärtsbewegung ist, müsste das mit relativ wenig Belastung für die Hüfte möglich sein. Prüfungen machen wir halt keine.
Alternativ würde mich Obedience reizen, aber ich wollte nicht noch in einen extra Verein und bei uns am Platz wird das bis dato nicht angeboten. Mal schauen…
Tja, und natürlich muss er nun täglich Rad fahren (zum Muskeln aufbauen) und bekommt nun Glukosamin in sein Futter, um den im Moment noch schön vorhandenen Knorpel im Gelenk zu schützen. Schmerzen hat er noch keine, denke ich und ich werde versuchen, diesen Zustand so lange wie möglich zu erhalten. Nur leider (für Onkel Heinz) ist nun nix mehr mit VPG…
Aber ich hab da schon ganz schön lange dran geknabbert. Onkel Heinz ist irgendwie so richtig mein Hund, ich kann das nicht so richtig erklären, aber er ist für mich so dieser eine ganz besondere Hund, der aus all meinen Hunden irgendwie raus sticht. Und nun hab ich immer im Hinterkopf, dass er vielleicht Schmerzen hat (er zeigt das ja immer erst recht spät).
Auf der anderen Seite muss man ganz schön aufpassen, dass da nun nix aus dem Ruder läuft. Er fühlt sich ja nicht krank und er IST ja auch nicht kränker als Anfang August. Ich darf also meiner Neigung "ach du armes Hascherl" nicht nachgeben, weil er mir sonst ganz schnell auf der Nase rum tanzt. Und es hat ja auch irgendwie sein Gutes, dass wir das nun wissen. Wir können frühzeitig mögliche Maßnahmen ergreifen.
Und dann hoffen wir einfach mal, dass er so lange wie möglich schmerzfrei bleibt...
Conny Hussong
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Dein Heinz ist wirklich ein ganz besonderer Hund und wird auch im Obedience ganz besondere Leistungen zeigen.Auch wenn ihn die Reviere auf dem Platz im Moment noch viel mehr interessieren, weiß ich ihr beide seit ein tolles Team und das zählt.
Dein Heinz ist für mich als Trainer eine Herausforderung aber ich weiß wir drei schaffen die Beginner mit links.
Bis bald
Lg Conny
Ps du hast eine tolle Seite